Bettina Stark-Watzinger

Auf Tour im Land der Fortschrittsbeschleuniger

Das Foto zeigt Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Sie steht in einem blau ausgeleuchteten Raum und besichtigt technisches Gerät durch eine Glasfront.
Forschungsministerin Stark-Watzinger auf der Chancentour, Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Ab dem 25. Oktober besucht Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger auf ihrere Chancentour Forschungsprojekte und Unternehmen in ganz Deutschland. Dabei im Fokus: Grüner Wasserstoff als Garant für eine sichere Energieversorgung der Zukunft.

Die großen Herausforderungen unserer Zeit machen es deutlich: Ob Pandemie, Energiekrise oder Klimawandel, unsere eigenen Innovationen und unsere eigenen Technologien liefern nicht nur Lösungen, sondern machen uns unabhängig von anderen. Deshalb ist die technologische Souveränität Deutschlands ein Schwerpunkt der Chancentour 2022.

Schlüsseltechnologien zum Durchbruch verhelfen

Als Forschungsministerin, so macht Stark-Watzinger vor dem Tourstart deutlich, habe sie sich zur Aufgabe gemacht, Schlüsseltechnologien zum Durchbruch zu verhelfen: „Im Zentrum steht dabei die Zukunftsenergie Grüner Wasserstoff. Sie ist sauber, sicher und macht uns souverän“, so die Ministerin. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zeige, „dass wir sie ganz dringend brauchen“. Deshalb „wollen wir Deutschland zur Wassertsoffrepublik machen“.

Wasserstoffatlas zeigt Potenziale der Zukunftsenergie

Auf der Chancentour will sich Stark-Watzinger daher ansehen, was heute schon möglich ist: Vielerorts gibt es bereits Potenziale für die Wasserstoffwirtschaft, wie der im Sommer veröffentlichte Wasserstoffatlas Deutschland zeigt. Diese Potenziale gilt es nun zu nutzen – in Industrie und Wirtschaft, aber auch Städten und Kommunen. Klar ist aber auch: Es gibt noch viel Forschungsbedarf. Auch darüber will sich die Bundesforschungsministerin informieren. „Dabei geht es um die Herstellung, den Transport und die Nutzung von Grünem Wasserstoff“, sagte sie.

Mit Forscherinnen und Forschern ins Gespräch kommen

Auch will die Ministerin auf der Tour mit möglichst vielen Forscherinnern und Forschern ins Gespräch kommen. Denn diese seien nicht nur Pionierinnen und Pioniere auf der Suche nach Innovationen und neuen Technologien, sie könnten auch aus erster Hand über ihre Forschung berichten und wie diese noch besser zur Anwendung gebracht werden kann.

Als erste Station besucht Stark-Watzinger am 25.Oktober das Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie (HZB), wo Materialien für den Weg in eine CO2-neutrale Energieversorgung entwickelt werden.

 

 

Die Stationen der Chancentour 2022

 

Bettina Stark-Watzinger im Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie (HZB)
Bettina Stark-Watzinger im Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie (HZB), Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie (HZB) forschen an Lösungen für eine klimaneutrale Gesellschaft. Die Forschenden entwickeln und verbessern Materialien für Solarzellen, Batterien und Katalysatoren. Diese Materialien sind wesentliche Bausteine auf dem Weg in eine CO2-neutrale und sichere Energieversorgung.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger besichtigt hier unter anderem die Röntgenquelle BESSY II, mit deren Licht Forschende den Aufbau von Energie- und Quantenmaterialien sowie ihre Funktionsweise untersuchen.

Zudem besucht Stark-Watzinger das Katalysezentrum „CatLab“ des HZB und der Max-Planck-Gesellschaft. Ziel von „CatLab“ ist es, neuartige, maßgeschneiderte Katalysatoren zu entwickeln sowie die notwendigen Katalyse-Apparaturen neu zu entwerfen. Denn neuartige Katalysatoren und katalytische Prozesse sind für die Herstellung von Grünem Wasserstoff und dessen Weiterverarbeitung in Grundchemikalien und synthetische Kraftstoffe im industriell globalen Maßstab unbedingt erforderlich. „CatLab“ soll mit bahnbrechenden Innovationen eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft ermöglichen. Denn Wasserstoff ist ein Schlüsselbaustein für die Energiewende.

Mehr zum Thema Wasserstoff lesen Sie hier: www.bmbf.de/wasserstoff

 

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Wie lösen Bakterien und Viren Krankheiten aus? Wie setzt sich unser Immunsystem gegen sie zur Wehr? Und mit welchen neuen Wirkstoffen kann man gefährliche Infektionen bekämpfen? Auf Fragen wie diese wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung (HZI) Antworten finden. Damit wollen sie die Grundlagen für neue Diagnoseverfahren, neue Wirkstoffe und neue Therapien gegen Infektionskrankheiten schaffen.

Bundesministerin Stark-Watzinger schaut sich in Braunschweig die entsprechenden Anlagen an, wo Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des HZI mit ihrer Forschung unter anderem dazu beigetragen haben, den Infektionsprozess in der aktuellen Corona-Pandemie besser zu verstehen.

Zudem haben sie mit dem Pandemiemanagement-Tool SORMAS das öffentliche Gesundheitswesen unterstützt. 

Mit seiner Spitzenforschung nimmt das HZI auch bei der Prävention weiterer Pandemien eine führende Rolle ein. So erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Helmholtz-Institut für One-Health (HIOH) in Greifswald, einer Außenstelle des HZI Braunschweig, beispielsweie Zoonosen und antimikrobielle Resistenzen. Denn um neue Krankheiten zu verhindern und die globale Gesundheit zu verbessern, müssen Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Mensch, Tier und Umwelt besser verstanden werden. Dafür steht der One-Health-Ansatz.

Mehr zum Thema: One Health: Mensch, Tier und Umwelt – gemeinsam gesund

Forschungsministerin Stark-Watzinger am Technologiezentrum Energie-Campus des CC4E in Hamburg-Bergedorf
Forschungsministerin Stark-Watzinger am Technologiezentrum Energie-Campus des CC4E in Hamburg-Bergedorf, Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Technologiezentrum Energie-Campus der HAW Hamburg

Wind, Wasser und Sonne: Erneuerbare Energien sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Das BMBF unterstützt daher Forschung und Innovationen, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten können. Das Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) ist dafür ein Beispiel.

Das CC4E ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der HAW Hamburg. Hier nehmen sich Forschende den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Energiewende an. Entwickelt werden praxisnahe Lösungen für ein breites Spektrum an technologischen, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Problemstellungen – von der Idee bis zur Umsetzung. Damit leistet das CC4E einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz.

Bei ihrem Besuch wird Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger unter anderem Anlagen zur Filterung von CO2 aus der Luft sowie zur Herstellung von Grünem Wasserstoff besichtigen. Beide Technologien sind elementare Bausteine für das Gelingen der Energiewende.

Mehr zu Grünem Wasserstoff als Zukunftsenergie in Deutschland lesen Sie HIER.

Bettina Stark-Watzinger an einem großen Bildschirm im Max-Planck-Institut für Meteorologie
Bettina Stark-Watzinger besichtigt das Max-Planck-Institut für Meteorologie, Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Max-Planck-Institut für Meteorologie

Das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) ist weltweit eines der führenden Forschungsinstitute in der Klimaforschung. Es entwickelt und betreibt Klimamodelle, die die Grundlage für alle nationalen und internationalen Klimaschutzmaßnahmen bilden.

Am MPI-M besichtigt Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger unter anderem den Superrechner LEVANTE. Der neue Supercomputer vervierfacht die bisherige Rechenleistung des Instituts. Diese Leistungssteigerung ist entscheidend, weil sie es möglich macht, belastbare Aussagen über die zukünftige regionale und lokale Klimaentwicklung treffen zu können. Unsicherheiten in den bisherigen Simulationen werden somit deutlich verringert.

Die Forschung am MPI-M ist damit entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel. Mehr zur Klimaforschung des BMBF lesen Sie HIER.

Forschungsministerin Stark-Watzinger bei Siemens Energy
Forschungsministerin Stark-Watzinger bei Siemens Energy, Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Siemens Energy Global GmbH

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Er kann direkt als Energieträger bei der bislang gasbetriebenen Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden. Er kann aber auch als Speichermedium sowie als Grundstoff für weitere Anwendungen dienen, wie beispielsweise synthetische Kraftstoffe.

Siemens Energy ist als einer der Hersteller von Elektrolyseuren ein wichtiger Partner für die „Wasserstoff-Republik Deutschland“. Denn leistungsstarke Elektrolyseure bilden das Herzstück der Wasserstofftechnologien. Außerdem beteiligt sich Siemens Energy unter anderem an den vom BMBF geförderten Wasserstoff-Leitprojekt H2-Giga. Ziel des Projektes ist es, die serienmäßige Herstellung von Elektrolyseuren zu unterstützen.

Mehr zur nationalen Förderung des BMBF lesen Sie HIER.

Bettine Stark-Watzinger in der Universität zu Köln
Bettine Stark-Watzinger in der Universität zu Köln, Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Universität Köln

Das an der Uniklinik Köln angesiedelte Institut von Prof. Dr. Oliver Cornely koordiniert das europäische Impfstudien-Netzwerk VACCELERATE und arbeitet mit Unterstützung durch das DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung) daran, dass Studien-Interessierte und Organisatoren von klinischen Studien schneller zueinander finden, z.B. zu COVID-19, Polio, Grippe und anderen Atemwegsinfektionen.

Zu diesem Zweck wurden zwei Register ins Leben gerufen: Das VACCELERATE Site Network umfasst mittlerweile 488 klinische Zentren in Europa und im VACCELERATE Volunteer Registry haben sich fast 50.000 Teilnehmende registriert.

Bundesministerin Stark-Watzinger besucht das Institut und lernt neben den Registern auch die Angebote der Imaging Facility im CECAD kennen.

Mehr zum Thema Erforschung von Volkskrankheiten erfahren Sie HIER.

Bettina Stark-Watzinger besichtigt Carbon2Chem
Bettina Stark-Watzinger besichtigt Carbon2Chem, Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Carbon2Chem Technikum

Das Projekt Carbon2Chem erforscht, wie aus Hüttengasen der Stahlproduktion wertvolle Vorprodukte für Kraftstoffe, Kunststoffe oder Düngemittel werden. Carbon2Chem soll 20 Millionen Tonnen des jährlichen deutschen CO2-Ausstoßes der Stahlbranche wirtschaftlich nutzbar machen. Die zweite Phase von Carbon2Chem wird die entwickelten Verfahren für die großtechnische Umsetzung validieren und so die Grundlage für den emissionsarmen Betrieb legen. Dafür stehen bis 2024 weitere 84 Millionen Euro zur Verfügung.

Mehr zur Förderung nationaler Projekte zu Grünem Wasserstoff finden Sie HIER.

Bettina Stark-Watzinger und Michael Theurer am KIT
Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger besichtigt gemeinsam mit dem parlamentarischen Staatssekretär (BMDV) Michael Theurer das KIT in Karlsruhe, Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

KIT

Der schnelle und konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ein elementarer Baustein, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Für den Erfolg der Energiewende, braucht es umfassende Ansätze: Die einzelnen Sektoren (Wärme, Strom, Gas) müssen gemeinsam betrachtet und miteinander verknüpft werden.

Das Energy Lab 2.0, welches Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger in Karlsruhe besichtigt, ist ein Paradebeispiel für die Sektorenkopplung. Es zeigt, wie unser zukünftiges Energiesystem gestaltet werden kann.

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern die Industriearbeit drastisch. Immer mehr innovative Lösungen werden technisch möglich. Wie die Industriearbeit der Zukunft aussehen kann, das kann man im 2017 eröffneten Future Work Lab live erleben. Hier liegt der Fokus darauf, die KI für die Fabrik von morgen nutzbar zu machen und Anwendungsfälle zu schaffen.

Mehr als 40 Demonstratoren zeigen, wie zukünftige Arbeitsplätze in der Breite der Industriearbeit der Zukunft aussehen können. Einer dieser Demostratoren ist z.B. ein digitales Werker-Assistenzsystem, das zur Montage eines Bauteils genutzt wird. Dies wird Bundesministerin Stark-Watzinger ebenso testen wie VR-basierte Lernwerkzeuge. Außerdem steht in Stuttgart KI bereit, die für die Montage durch menschliche Mitarbeiter ‚trainiert‘ werden kann.