Bettina Stark-Watzinger

Deutschland und Australien stärken Bioökonomie-Forschung

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Cameron Dick (Treasurer of Queensland) in Brisbane, Australien
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Cameron Dick (Treasurer of Queensland) in Brisbane, Australien

Deutschland und Australien wollen künftig gemeinsam zur nachhaltigen Bioökonomie forschen. Darauf haben sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Cameron Dick, Minister für Handel und Investitionen im australischen Bundesstaat Queensland verständigt. Im Parlament von Queensland haben Stark-Watzinger und Dick eine Vereinbarung („Joint Declaration of Intent“) zur Stärkung der gemeinsamen Bioökonomie-Forschung unterzeichnet. Ministerin Stark-Watzinger reiste vom 24. bis zum 28. Mai nach Australien, um die Zusammenarbeit beider Länder in Wissenschaft und Forschung zu stärken – insbesondere zur Zukunftsenergie „Grüner Wasserstoff“. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

Was ist Bioökonomie?

Die Bundesregierung versteht unter Bioökonomie die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren für ein zukunftsfähiges Wirtschaftssystem bereitzustellen. Bioökonomie birgt das Potenzial für nachhaltige Lösungen, die Ressourcen schonen und gleichzeitig Wohlstand schaffen.

Deutschland hat dieses Potential früh erkannt. Seit 2010 fördert das BMBF mit weit über einer Milliarde Euro biobasierte Forschung und Entwicklung. Mit der Nationalen Bioökonomiestrategie Anfang 2020 ist die Bioökonomie zu einer ressortübergreifenden Kraftanstrengung geworden. Sie soll maßgeblich zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beitragen.

Bioökonomie International: Zusammenarbeit für mehr Nachhaltigkeit

Ein wichtiges Ziel der Bioökonomiestrategie ist es, nationale und internationale Kooperationen zu intensivieren. Bereits seit 2012 wurden in der Fördermaßnahme „Bioökonomie International“ jährliche Ausschreibungsrunden zum gesamten Themenfeld der industriellen Bioökonomie durchführt. Damit wurden bereits 112 Kooperationsprojekte mit 19 Ländern und einem Fördervolumen von etwa 70 Millionen Euro realisiert.

Auch mit dem australischen Queensland bestehen bereits Forschungskooperationen. Denn Queensland ist stark in der Bioökonomie-Forschung. Eine hervorragende Biotechnologie und international führende Forschungseinrichtungen sind die beste Grundlage für gemeinsame Projekte. Diese sollen jetzt mit der „Joint Declaration of Intent“ im Rahmen der Fördermaßnahme „Bioökonomie International“ ausgebaut werden. Dazu beraten Vertreter beide Länder in den nächsten Monaten Themen und mögliche Projekte sowie die Finanzierung von Verbundforschungsprojekten.

Kooperation bringt Finanzierungssicherheit für Forschende

Deutschland und Queensland wollen im kommenden Jahr eine gemeinsame Förderbekanntmachung veröffentlichen. Damit garantieren beide Länder den Forschenden Fördergelder, wenn ihr gemeinsames Projekt bewilligt wird. Bisher mussten sich die australischen Forschenden selbst um die Finanzierung ihrer Vorhaben kümmern. Ähnliche bilaterale Ausschreibungen bestehen bereits mit anderen Ländern. Die Finanzierungssicherheit führt erfahrungsgemäß dazu, dass die Anzahl der Förderprojekte in diesen Ländern immer stark zunehmen. Neben der gemeinsamen Forschungsförderung sollen auch Workshops, Symposien sowie der Austausch von Forschern und besondere Aktivitäten für Nachwuchswissenschaftler die Kooperation bereichern.