Bettina Stark-Watzinger

Unsere Zukunftsenergie: Grüner Wasserstoff

Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Prof. Schlögl zum Thema Wasserstoff © BMBF/Hans-Joachim Rickel
Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Prof. Schlögl zum Thema Wasserstoff© BMBF/Hans-Joachim Rickel

Ob in der Industrie, im Verkehr oder im Wärmesektor: Deutschland braucht grüne Energie in allen Lebensbereichen, um seine Klimaziele zu erreichen. Grüner Wasserstoff ist dafür ein dringend benötigter Baustein: Er kann gemäß dem Motto „Shipping the sunshine“ klimaneutral in Regionen mit viel Wind, Sonne und Wasser produziert und von dort aus exportiert werden, um den Energiebedarf der Welt zu decken. Dafür braucht es ein weltweites Wasserstoff-Netz, das Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger spannen möchte.

Die Umsetzung dieses Ziels ist sowohl Bestandteil der internationalen Konferenz Green Hydrogen for a Sustainable European Future als auch der bevorstehenden Reise der Ministerin nach Australien.

Weltweite Energiepartnerschaften

Wie wichtig Grüner Wasserstoff für Deutschland ist, machte Stark-Watzinger auf einer Pressekonferenz in Berlin deutlich. „Wir haben die Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland reduziert – aber bei null sind wir noch nicht. Das müssen und wollen wir so schnell wie möglich ändern“, sagte sie. Als weiteren Grund für die weltweiten Energiepartnerschaften nannte Stark-Watzinger den Klimawandel. Dieser sei eine Menschheitsaufgabe. „Deshalb müssen wir weg von fossilen Energieträgern“.

Wegbereiter für Energie der Zukunft

Wichtiger Bestandteil des Veränderungsprozesses sei zudem eine Diversifizierung der Energieversorgung. Das BMBF sei dabei Wegbereiter für die Energie der Zukunft. „Und zwar einer Energie, die sauber ist, die verlässlich ist, die uns unabhängig von einzelnen Akteuren macht und die aus Ländern bezogen wird, die den gleichen Wertekompass haben wie wir“, so die Ministerin.

Als Basis für eine breite Nutzung erneuerbarer Energien nannte Stark-Watzinger Technik, die durch deutsche Forschung und Entwicklung bereitgestellt wird. „Mein Haus gibt dafür mehrere Milliarden Euro aus“. Wichtig seien zudem ein Netzwerk aus europäischen Partnern sowie weltweite Kooperationen für die Erforschung und die Lieferung von Grünem Wasserstoff.

Grünen Wasserstoff über See nach Deutschland bringen

Um diese Kooperationen zu intensivieren, reise sie demnächst nach Australien, kündigte die Forschungsministerin an. „Meine Vision ist, dass schon in wenigen Jahren Schiffe beladen mit Grünem Wasserstoff, erzeugt mithilfe der Energie der Sonne und des Windes in Australien, in Deutschland anlegen“, so Stark-Watzinger.

Entsprechende Lieferketten könnten hierbei gemeinsame Stärken vereinen. Australien verfüge über ideale Bedingungen zur Produktion von Grünem Wasserstoff. Deutschland habe den Anlagenbau, der diese Produktion vor Ort erst ermöglicht.

Zwei Milliarden Euro für die Wasserstoff-Forschung

Um das Potenzial voll auszuschöpfen, wird das BMBF alleine über Projektförderung in den kommenden vier Jahren rund zwei Milliarden Euro in die Wasserstoff-Forschung investieren. Hierfür stehen insbesondere die Wasserstoff-Leitprojekte, die unter anderem erforschen, wie sich Wasserstoff direkt auf hoher See in Offshore-Windparks herstellen lässt.