Bettina Stark-Watzinger

Klarheit und Planungssicherheit für Wasserstoffwirtschaft

BMin Habeck, Stark-Watzinger und Wissing geben ein Statement vor dem Bundeskanzleramt in Berlin ab
„Wasserstoff ist das noch fehlende Puzzleteil der Energiewende,“ so Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger bei ihrem Statement vor dem Kanzleramt, Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Das Bundeskabinett hat am 26. Juli die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie beschlossen. Die Maßnahmen sollen die Etablierung des flexiblen Energieträgers in Deutschland beschleunigen.

Wasserstoff gilt als eines der Schlüsselelemente für eine klimafreundlichere Zukunft. Um den Markhochlauf in Deutschland zu beschleunigen, hat die Bundesregierung 2020 die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Die am 26. Juli 2023 im Kabinett verabschiedete Fortschreibung passt die Strategie an die gesteigerten Anforderungen im Klimaschutz und die neuen Herausforderungen auf dem Energiemarkt an und setzt neue, ambitionierte Ziele. „Wasserstoff ist das noch fehlende Puzzleteil der Energiewende. Er ist die große Chance, Energiesicherheit, Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden“, so Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger.

Zehn Gigawatt Elektrolysekapazität bis 2030

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist mit seiner Forschungsförderung ein entscheidender Wegbereiter und investiert allein in die Wasserstoff-Leitprojekte über 700 Millionen Euro. „Wir wollen Deutschland zur Wasserstoffrepublik zu machen. Mit der Fortschreibung schaffen wir mehr Klarheit und Planungssicherheit für die Wasserstoffwirtschaft im In- und Ausland“, erklärt Stark-Watzinger. Die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie setzt das Ziel, bis 2030 zehn Gigawatt Elektrolysekapazität für Wasserstoff in Deutschland bereitzustellen. Dafür stellt sie wichtige Leitplanken auf für Investitionen in eine nachhaltige, wirtschaftliche und soziale Erzeugung, sowie Transport und Nutzung von Wasserstoff.

Die Erweiterung der Strategie beinhaltet unter anderem folgende Punkte:

  1. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft wird beschleunigt.
  2. Alle Sektoren erhalten gleichermaßen Zugang zum Wasserstoffmarkt.
  3. Alle klimafreundlichen Wasserstoffsorten werden berücksichtigt.
  4. Die Wasserstoffinfrastruktur wird schneller ausgebaut.
  5. Internationale Kooperationen werden weiterentwickelt.

Ziel ist es unter anderem, Deutschlands Forschung und Wirtschaft zur Weltspitze bei Wasserstofftechnologien und ihren Industrieanlagen zu machen. Deshalb arbeitet das BMBF konsequent daran, den Transfer von Wissenschaft in die Wirtschaft zu beschleunigen und die Integration von Wasserstoff in bestehende Energiesysteme zu erleichtern.

Exportschlager „Made in Germany“

„Mit unserer technologieoffenen und pragmatischen Herangehensweise bringen wir Deutschland auf dem Weg zur Wasserstoffrepublik voran,“ betont Stark-Watzinger, „wir wollen Leitmarkt für Wasserstofftechnologien werden und diese zum Exportschlager Made in Germany machen.“ Dafür bringt das BMBF die Wasserstoff-Leitprojekte H2-GigaH2-Mare und TransHyde weiter voran und unterstützt die Entwicklung neuer Technologien für Grünen Wasserstoff. Dazu gehören auch Kooperationen mit möglichen Importländern wie Namibia oder Australien.Grüner Wasserstoff wird – etwa durch Elektrolyse – klimaneutral aus erneuerbarem Strom erzeugt. Die Energie von Sonne und Wind kann so mit einem vielseitig einsetzbaren Energieträger gespeichert, transportiert und je nach Bedarf eingesetzt werden.

Neue Mitglieder für den Nationalen Wasserstoffrat berufen

Zudem wurden insgesamt fünf neue Mitglieder für den Nationalen Wasserstoffrat berufen. Aus dem Bereich der Wissenschaft tritt Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner von der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg die Nachfolge von Prof. Dr. Robert Schlögl an, der Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung wurde. Außerdem folgt Prof. Dr.-Ing. Jutta Hanson von der TU Darmstadt auf Prof. Dr. Katja Bühler von der TU Dresden. Weitere neue Mitglieder sind Iliana Portugues (Siemens Energy), Dr. Nicole Schödel (Linde) und Dr. Andreas Gorbach (Daimler Truck).